Falke mit @Schlangenjunges | @Merkurpfote

Falken waren einfach das Schönste, was ich mir vorstellen konnte. Sie flogen in der Luft, waren frei und majestätisch und sie waren exzellente Jäger. Jedenfalls erzählten unsere Eltern uns das immer wieder. Deswegen war ich auch richtig stolz darauf, nach genau diesem begeisternden Tier benannt worden zu sein. Entgegen meiner Wurfschwester hatte ich wiederum Angst vor den Tieren, die sie interessant fand, Schlangen. Für mich waren sie gefährliche Tiere und vor denen warnte Mama mich ab und an. Es gab gute Schlangen und es gab böse Schlangen, die uns sehr weh tun konnten, das waren ihre Worte.
Ich blieb regungslos in Papas Maul hängen, baumelte wie ein Sack darin herum und sah mich dabei in der Umgebung um. Wohin wollten Mama und Papa mit Schlange und mir? Die Lösung wollte mir nicht in den Kopf springen. Vielleicht aber wollten sie uns etwas Neues zeigen, das wäre toll.
Ich konnte meinen Gedanken noch nicht einmal zu Ende denken, denn mit einem Mal wurden wir abgesetzt. Verwundert schaute ich von dem Boden auf zu unseren Eltern, aber diese machten sich derart schnell davon, dass ich gar nicht so schnell hinterher konnte. Verwirrt sah ich ihnen hinterher, bis sie nicht mehr zu sehen waren. So saß ich einfach nur da und blickte mich um, hörte dabei die Stimme meiner Schwester. „Natürlich kommen sie zurück!“, war ich der festen Überzeugung. Für mich ging es nicht in den Kopf hinein, warum sie nicht zurückkommen sollten. Jedoch spürte ich eine starke Beklommenheit, als würde ich so etwas wie Sorge oder Angst verspüren. War das vielleicht nur meine Einbildung?
„Was hältst du davon, wenn wir uns umsehen, Schlange?“, fragte ich sie und hüpfte einmal ganz vergnügt auf dem Boden herum. Vielleicht wurde das ja ein nettes Abenteuer! „Wir müssen ja nicht zu weit weg, damit Mama und Papa uns wiederfinden. Komm, lass uns die Gegend erkunden“, miaute ich ganz aufgeregt.

Halbmondpfote | @Falkenjunges
Nachdem mein Mentor, Vipernstern Anführer geworden war, hatte ich gemerkt wie viel der Kater eigentlich zutun hatte, weshalb ich mich zu einem Alleingang Richtung Grenze entschieden hatte. Ich wollte während seiner Aufgaben nicht mit Training nerven und alleine lernen war immerhin auch nichts schlechtes, dadurch würde der Anführer sicher auf mich stolz werden!
Nachdenklich bewegte ich mich in die Richtung der Mondfelsen, bis mir im Augenwinkel ein kleines, maunzendes Kätzchen auffiel. Es schien alleine zu sein, zumindest wirkte es von hier so. "Hey du!", fauchte ich und sprang auf die Katze zu. Immerhin könnte es statt einem Kätzchen auch ein kleiner Krieger sein, der ins Territorium eingedrungen war! "Was machst du auf Sturmclan-Territorium?!", fragte ich ihn herausfordernd und starrte wütend zu dem winzigen Kater herunter.

Falkenjunges | @Halbmondpfote

So saß ich nun da und starrte Schlange fassungslos hinterher. Hatte er sich etwa einfach aus dem Staub gemacht und mich allein gelassen? Ich konnte einfach nicht fassen, was ich gerade sah. Noch soeben hatte ich gefragt, ob wir uns nicht etwas umsehen wollten, um zu schauen, wie es hier aussah, bis Mutter und Vater zurückkämen und nun war ich allein. War das ein Witz und Schlange würde gleich wiederkommen? Ich hoffte es doch mal, denn ich konnte mir nicht vorstellen, hier einfach so allein zu sein.
Mit einem Mal fuhr ich erschrocken zusammen, als ich ein aggressives Fauchen hinter mir hörte. Ich fuhr herum und wich bereits ein paar Schritte zurück. Ungläubig sah ich den Kater vor mir an und drückte meine vordere Hälfte des Oberkörpers ängstlich auch den Boden. Meine Ohren legte ich ängstlich an und betrachtete den Kater zitternd.
"Was meinst du mit SturmClan?", fragte ich und bauschte meinen Schwanz vor Angst auf. Auch mein Fell stellte sich allmählich auf, aber nicht aus Spiellust oder Aggressivität. Ich hatte einfach nur Angst vor diesem Kater. "Meine Eltern haben mich und meinen Bruder hier abgesetzt, aber mein Bruder muss gleich wiederkommen." Daran glaubte ich fest, wahrscheinlich war er sich auch nur ein ruhiges Plätzchen suchen, um sein Geschäft zu erledigen. "Ich will keinen Ärger!" Ich duckte mich weiter auf den Boden, auch wenn das gar nicht so einfach war, denn mein Kopf lag bereits auf dem Boden, eine unterwürfige Geste und auch um meinen Bauch zu schützen. Meine Augen blickten zu dem Kater hoch, von dem ich hoffte, dass er sich wieder beruhigte und mir keinen Ärger bereiten würde. Schlange und meine Eltern würden sicher gleich wiederkommen und dann war ich ja auch wieder weg. In irgendwelches Territorium eindringen, das hatte ich keineswegs gewollt. "Tut mir Leid, ich wollte nicht einfach so auf euer Gebiet", murmelte ich leise, fast schon hilflos.

Halbmondpfote mit @Falkenjunges
Nachdem ich den Kater eine Weile lang angefaucht hatte, fiel mir auf dass er viel kleiner als ich war und wahrscheinlich sogar noch ein Kitten. "Äh- Der Sturmclan lebt hier!", miaute ich mit fester Stimme und stellte mich wieder gerade vor ihn hin, mein Schweif allerdings zog immernoch von einer in die andere Richtung. "Gut, dann kein Ärger- Wo sind denn deine Eltern?", fragte ich den Kleinen nachdenklich, vielleicht könnte ich ihn zu ihnen bringen.

Falkenjunges | @Halbmondpfote

Ich konnte gar nicht verstehen, was da nun passierte. Für mich ging es einfach alles viel zu schnell. Ich betrachtete den Kater vor mir mit großen Augen und allmählich nahm ich meinen Kopf wieder hoch, als ich bemerkte, dass dieser mich nicht verletzen wollte. "Sturmclan?", fragte ich verwundert und neigte den Kopf leicht zur Seite. "Was ist denn das?" Konnte es sein, dass meine Eltern mal davon erzählt hatten und ich nicht hingehört hatte? Es konnte sehr gut möglich sein, aber das war wohl nun auch egal.
"Meine Eltern...", begann ich und ließ den Kopf traurig hängen. "Sie haben Schlange und mich einfach hier abgesetzt und sind ohne ein Wort gegangen. Und nun ist Schlange auch fort und ich weiß nicht, wo er ist. Ich weiß auch nicht, wo meine Eltern sind. Ich weiß überhaupt nicht, wo ich bin und wie ich wieder nach Hause komme." Ich nahm meinen Kopf wieder hoch, aber mein Schweif hing lustlos auf dem Boden herum. "Weißt du, wie ich wieder zu meinen Eltern komme?" Leider wusste ich in dem jungen Alter nicht, dass der Kater vor mir meine Eltern unmöglich kennen würde. Er würde auch nicht wissen, woher ich käme oder wie ich wieder zurück käme. In diesem jungen Alter war für mich die Welt noch so einfach und jeder könne mir wahrscheinlich helfen, aber die Realität sah anders aus. Nur begriff ich dies in dem jungen Alter einfach noch nicht.

Halbmondpfote mit @Falkenjunges
Verwundert schaute ich immernoch auf das kleine Fellbündel. Es gab Katzen die die Clans nicht kannten? War das zu verübeln? Immerhin hatte ich als Blatthimmel mich damals aufgesammelt hatte auch Angst vor den Clans gehabt, da ich nicht wusste was diese sind. "Der Sturmclan ist eine große Gruppe an Katzen, die alle verschiedene Aufgaben haben.", erklärte ich schnell. "Sollten Eindringlinge kommen verteidigen wir uns gemeinsam!"
Als er anfing von seinen Eltern zu sprechen schluckte ich. Hatte Vipernstern mich nicht zu einem starken Schüler gemacht, der keinerlei Schwierigkeiten gegen andere hatten sollte? WIeso hatte ich so viel Mitgefühl? Mit glasigen Augen setzte ich mich vor den Kater. "Nein, ich weiß nicht wo deine Eltern sind. Sie sind wohl in die Richtung eines anderen Clans gezogen, ich habe keine Geruchsspuren wahrgenommen..", antwortete ich mit zittriger Stimme, obwohl ich versuchte sie so zu festigen wie nur möglich. Ein Windzug brachte mcih dazu, mein Fell aufzustellen und ich seufzte schwer. "Weißt du, ich darf dich nicht hier alleine lassen eigentlich, möchtest du lieber auf deine Eltern warten? Sonst bringe ich dich mit ins Lager und dort versorgen wir dich.."
Dass meine Erklärung nicht so gut war, fiel mir wohl mit der Aufregung nicht wirklich auf. Einerseits tat der kleine Falke mir total leid, doch war ich gleichzeitig total stolz darauf, wenn ich ein neues Clanmitglied ins Lager schaffen würde, welches eines Tages ein starker Krieger werden könnte.

Falkenjunges mit @Halbmondpfote

Ich hörte dem Kater gespannt zu und sah ihn mit großen Augen an. Eine Gruppe, die sich zusammen verteidigte? Was hatten sie wohl für Gefahren, vor denen sie sich verteidigen mussten? Dabei fielen mir die Erklärungen meiner Mutter ein, dass Katzen sehr wohl tierische Feinde hatten oder allgemein auch miteinander Probleme. "Also seid ihr wie eine große Familie?", fragte ich aufgeregt und blickte ihn neugierig an. Meine Stimmung hellte sich mit einem Mal auf und ich setzte mich nun mit erhobenem Haupt auf. Was dieser Kater erzählte, machte mich neugierig auf mehr.
Ich hörte zu, wie der Kater meine Frage verneinte und ließ meinen Kopf kurz hängen. "Mama und Papa sind einfach zurück in den Wald", meinte ich und schaute über die Schulter hinweg zu dem Wald. "Sie haben nicht einmal gesagt, dass sie wiederkommen oder wir warten sollten. Und ich weiß nicht, wo sich Schlange befindet." Das machte mich gerade unendlich traurig, dass ich scheinbar meine Familie verloren hatte. Meine Eltern waren weg und mein Bruder auch, aber ich war der festen Überzeugung, dass mein Bruder wiederkommen oder ich ihn anderweitig finden würde.
Ich sah wie der Kater sein Fell aufstellte und wollte sofort einen Satz zurück machen, weil ich Sorge bekam, dass ich etwas Falsches getan hatte, aber ich wollte mutig sein, also blieb ich stehen. Tatsächlich machte der Kater nichts Schlimmes mit mir, sondern machte mir ein Angebot. Ich sah den Kater mit fragendem Blick an, mein Schweif begann entspannt auf dem Boden zu tanzen, ein gutes Zeichen. "Wenn ich gehe, dann finden mich meine Eltern und mein Bruder vielleicht nicht mehr, aber..." Ich dachte einen Moment nach, denn das war ja nur die eine Seite. "...wenn ich warte, dann warte ich vielleicht ewig. Versprichst du mir was, wenn ich mit dir mitkomme?", fragte ich und sah den Kater ernst an. Ich stellte mich nun richtig auf, hob meinen Schweif freudig in die Höhe. "Wenn du hier in der Gegend bist, kannst du nach meinem Bruder Schlange Ausschau halten? Er ist auch ganz lieb." Ich konnte meinen Bruder ja nicht nur einfach seinem Schicksal überlassen, aber wenn ich hier weiter wartete, würde das auch keinen Sinn machen. Etwas in mir drinnen sagte mir, dass unsere Eltern eben nicht zurückkommen würden. Bei diesem seltsamen Clan aber hätte ich vielleicht einen kleinen Unterschlupf und könnte mich auf die Suche nach Schlange begeben. "Erzählst du mir nebenbei etwas von deinem seltsamen Clan?", fragte ich nach.

Halbmondpfote mit @Falkenjunges
Einerseits wirkte der kleine Kater verängstigt, auf der anderen Seite redete er aber auch total viel. Wäre ich noch jünger würde ich sicherlich ähnlich freudig wie er reagieren, doch strebte Vipernstern es an aus mir einen gleichgültigen, strengen Krieger zu machen und meinen Charakter nach seinem Belangen zu formen fiel ihm wohl auch nicht schwer. "Wenn ich jemanden von ihnen rieche dann bringe ich dich zu ihnen, sonst gehen wir zum Clan.", meinte ich knapp und schnippte mit der Schweifspitze um ihm anzudeuten, mir zu folgen. "Die Clans sind Katzengruppen, jeder ist für jeden da und verteidigt sich. Die einen kämpfen lieber, die anderen jagen aber am Ende kommt es auf den selben Rang hinaus. Das sind Krieger, sie patrouillieren auch und halten Wache im Lager. Königinnen sind Kätzinnen die Junge geworfen haben..", irgendwo war es seltsam all das zu erzählen, was Blatthimmel mir damals nahegebracht hatte und es füllte mich etwas mit Nostalgie. "Schüler wie ich haben die Endung Pfote, Krieger kriegen eine andere die ihnen individuell angepasst gegeben wird. Junge wie du haben hinter ihrem Namen die Endung Junges, also bei dir Falkenjunges. Unser Anführer Vipernstern, der übrigens mein cooler Mentor ist hat die Endung stern, wie jeder andere Anführer. Sonst gibt es noch Heiler und Älteste, die Krieger sind die nun im Ruhestand leben."
Viel Info, aber mittlerweile waren wir auch schon ein ziemliches Stück gelaufen.

(Ankunft mit @Lavapfote )

Aufgeregt folgte der Schüler Lavapfote.
"Darf ich dich um was bitten? Kannst du bitte nicht mit Vipernpfote trainieren? Ich will einmal zumindest einen Vorteil ihm gegenüber haben... und wenn du mit ihm auch übst, werde ich ihn nie überholen", bat er sie.
Er wollte endlich besser als er werden, nur war das schwierig.
Nur extra Training half da.

Lavapfote
Bei seiner, seltsamen, frage drehte sie sich zu ihm um. "Als ob ich meine Zeit damit verschwende, zwei von euch zu Trainieren. Sicherlich nicht.", viel eher würde ich einen zuerst in den Fluss werfen, wenn sie mir zu sehr auf den Geist gingen. Wobei Vulkanpfote bisher erträglicher war, als sein bunter Bruder. Die Schwester hatte ich noch nicht kennengelernt. Zwei reichten mir aber auch allemal. "Also gut" fing ich dann an. "Greif mich an. Egal wie. Versuch mich zu treffen und halt dich nicht zurück, das werde ich auch nicht." kündigte ich an und baute mich förmlich vor ihm auf. Ich wollte schon immer einen Persönlichen Sandsack haben.
@Vulkanpfote