Finsterwald
Noch wartete ich mit der Umsetzung meines Plans. Ich wollte, dass Blutstern fiel wie Ikarus, er sollte spüren, wie sehr er sich in seiner Arroganz verbrannte, er sollte lernen, dass er nicht über mir stehen konnte, und das ich meine Geschenke, jederzeit zurückfordern konnte

Ich knurrte, formte zum Spott und zum Trotz eine Schwanengestalt mit meinen Nebel. Ich ließ ihn vor schießen, um Sturmstern und eventuell DarkForest die Sicht zu verschleiern und versuchte irgendwie in schnellen Sprüngen den schwarzen Nebel so wenig wie möglich zu berühren. Ich Gab an Sturmstern von oben anzugreifen, sprang im Zick zack um ihm nicht die Richtung anzuzeigen, dabei wollte ich einfach nur seine Pfote treffen und verstümmeln.

Ich legte den Kopf schief und sah ihn mit sanftem Blick an. “Ich würde dich niemals anlügen. Natürlich liebe ich dich.”
Mit dieses Worten stieß ich meine Krallen tiefer in seine Kehle und beobachtete nun wieder ausdruckslos, wie er zu Boden sackte.

Finsterwald
Ich blickte Blutstern entgegen und umwaberte Sturmflug höher mit meinem Nebel, bereit mich dort zu materialisieren, wo mein Geschöpf ihn angriff. Dieser Angriff sollte sein Hochmut vor dem Fall sein. "Deine letzte Chance, dich zu ergeben"

Ich schloss meine Augen und spürte seine Bewegungen, wie sie gegen den Wind flossen, wie seine Berührungen den Boden erzitterten. Ich brauchte mich nur darauf zu konzentrieren und als er direkt vor mir war, öffnete ich wissend meine Augen. Ich zog schnell genug meine Beine weg. Ich ließ mich extra an der Seite treffen und spürte seine tiefen Krallen in meiner Flanke. Ich schrie nicht auf, zuckte nicht einmal zusammen, sondern packte mir sein Nacken und drückte ihn zu Boden. Ich knurrte nun wütend und strengte mich an ihn unter mir zu behalten. Er war stark. Aber das was er besaß gehörte nicht ihm. Es war nicht seine Stärke.

"Niemals!", jaulte ich und sprang ab, jedenfalls tat ich so als sollte es ein mächtiger Sprung sein, doch warf ich mich nur vor, in Gedanken darin, Sturmsterns Pfote zu verkrüppeln.

"Jetzt Bruder!" sagte ich laut knurrend und hielt Blutstern mit aller Kraft fest. "Tu es!"

Mein Blick wurde leer, doch ich lächelte. Ich wusste nicht was ihn dazu gebracht hatte, dies zu tun. Doch er hatte mich nie angelogen, das war alles was für mich zählte. Mit diesem Gedanken lohnte es sich, zu sterben.

Vipernblut
Ich stoppte in meiner Bewegung, als es plötzlich kalt wurde. Um meine Pfoten sah ich einen schwarzen Nebel und instinktiv stellte sich mein Fell auf. Was- was zum Henker war das?
Mein Blick schoss umher, auf der Suche nach dem Ursprung dieses Nebels, bis ich ihn fand. Ein großer, goldener Kater, mit Sternen geschmückt und eine dunkle, neblige Kreatur, dessen Form an eine Katze erinnerte.
Beide griffen Blutstern an und dieser schien gewaltige Probleme zu haben. Aber... ich rannte nicht zu ihm rüber, um ihm zu helfen. Fest starrte ich die Sternenclan-Katze an und war wie fest gewachsen.

Ich ließ mir die Trauer über seinen Tod nicht anmerken und wandte mich von der Leiche meines Gefährten ab. Somit war meine einzige Schwäche beseitigt.
Mein helles Fell hatte sich mit dem Blut des schwarzen Katers voll gesogen.