»Spinnst du? Blutstern ist unser Anführer, wir können ihn doch nicht einfach angreifen!«, rief ich ihm hinterher, als er sich schon abwenden und auf Blutstern losgehen wollte. Doch noch bevor er ihn überhaupt erreichen konnte, tauchten plötzlich zwei sehr mächtige Präsenzen auf der Insel auf. Ich erstarrte als plötzlich schwarzer Nebel meine Pfoten umfloss. Ungläubig hob ich meine Pfote, an der der seltsam zähe Nebel kurze Zeit hängenblieb bevor er sich verflüchtigte, und betrachtete sie.
»M-meister?«, murmelte ich. Ich wusste selbst nicht, wann ich angefangen hatte den Schattenkater so zu nennen. Aber weil ich seinen Namen nicht kannte, bezeichnete ich ihn einfach als das was er für mich war - kein freundlicher, rücksichtsvoller Mentor, sondern ein strenger, brutaler Lehrmeister.
Ich hatte fast vergessen, dass mein Bruder noch vor mir stand, aber diese Tatsache war sowieso unwichtig für mich geworden. Der Schattenkater war zurück und... er schien sich gegen Blutstern zu stellen?
Zusammen mit einem glitzernden, großen Kater, der wahrscheinlich der Anführer des SternenClans war, attackierte die unförmige schwarze Nebelmasse die ich Meister nannte, den Anführer dem ich soeben noch treu ergeben gewesen war.
Blutstern war nicht der Schattenkater. Er hatte definitiv Ähnlichkeiten mit ihm, vielleicht war er auch von ihm trainiert worden, aber er hatte seine Macht gegen ihn gerichtet und wurde nun dafür bestraft.
Plötzlich fiel mir wieder ein, wie ich mich ohne zu zögern von meinem ehemaligen Meister abgewandt hatte und Blutstern gefolgt war, selbst als dieser den alten Meister für nicht mehr existent erklärt hatte. Meine zuvor stolz gestrafften Schultern sackten ein wenig in sich zusammen.
Dieser eine Fehler, der durch meine innere Wand der Ignoranz und Überzeugung in mein Bewusstsein drang, führte dazu dass eine Flut an Fehlern die ich seit Daisypaws Tod begangen hatte meine Gedanken überschwemmte.
Wie war es nur dazu gekommen? Ich hatte mich von meinem einzigen verbliebenen Bruder abgewandt, von meinen Mentoren, von meinem eigenen Clan, und war dem Wald der Finsternis und Blutstern gefolgt, in einem sinnlosen Streben nach Macht.
Mir fiel auf, wie sehr ich meine Pflichten, meinen Clan, meine Freunde und Familie vernachlässigt hatte, während ich verzweifelt versuchte, stark zu sein. Stärker als alle anderen. Ich war so naiv gewesen, so dumm...
Warum hatte es nur so lange gedauert bis mir auffiel wie... falsch das alles war?
Meine Schultern zitterten und ich brach in mich zusammen. »Rätselpfote... es tut mir so leid!«, zwang ich mich zu sagen und versuchte nicht in Tränen auszubrechen.
(@Rätselpfote ok weiß nicht ob das jetzt zu voreilig war, aber weil ich die letzten Tage nicht schreiben konnte konnte ich das RPG jetzt nicht noch länger strecken, you know?)