@Ashheart

Ich dachte über seine Worte nach und nickte dann. Trotzdem versuchte ich mir dieses mal die Umgebung ein wenig besser einzuprägen und mehr auf alles zu achten. Die verschiedenen Bäume und Sträucher und Steine und Gerüche. Die Vorstellung, dass ich irgendwann das ganze große Territorium kennen würde, schien mir verrückt. Doch schon jetzt erkannte ich mehr als ich gedacht hätte. Und als wir irgendwann tatsächlich bei der Trainingskuhe ankamen- die Sonne war ein ganzes Stückchen weiter gewandert- war ich ein ganz klein wenig Stolz, gab mir jedoch Mühe mir das nicht anmerken zu lassen. ,,Was machen wir nun?" fragte ich, die Augen ein wenig größer vor Vorfreude.

Ash mit @Rauchpfote
Der Weg war nicht direkt und sie brauchten eine ganze Ecke an Sonnenzeit, aber daran störte sich der helle, aschgraue Kater nicht. "Gut gemacht", miaute er stattdessen und trat weiter in die Trainingskuhle. Kurz fuhr er die Krallen aus und riss Furchen in den Boden, doch schon zog er sie wieder ein - soweit das bei ihm eben möglich war.
"Du hast entschieden das wir mit Verteidigung beginnen. Was denkst du was da drunter fällt? Wofür braucht man sich verteidigen?", fragte er und wandte seine hellen Augen zu der jungen Schülerin. Wahrscheinlich erwartete sie jetzt etwas praktisches, aber es erschien ihm sinnvoll erst einmal ein paar theoretische Dinge anzusprechen.

Bei @Ashheart s Lob wurde mir heiß unter dem Fell und ich musste mich kurz abwenden, um ihn nicht breit anzugrinsen. Seine Frage lenkte mich glücklicherweise ab. Verteidigung. Ich überlegte. ,,Irgendwer meinte mal Angriff ist die beste Verteidigung" rutschte es mir heraus ,,Aber das meinst du vermutlich nicht" ich grinste leicht verlegen. ,,Ich hätte gedacht alles was einen Selbst schützt, also ausweichen oder Schläge verhindern, sie abblocken oder so?" ich versuchte mich daran zu erinnern was ich und meine Geschwister so beim Spielen gemacht hatten um uns zu verteidigen. Es war nicht so leicht zu trennen was Angriff und Verteidigung war, fiel mir auf. Irgendwie freute mich die Frage. Es war aufregend plötzlich über etwas nachzugrübeln was mir vorher noch nie von Bedeutung erschienen war.

Ash mit @Rauchpfote
Der helle aschgraue Kater schmunzelte in sich hinein. "Nein, das meinte ich nicht, aber einige Katzen haben diese Ansicht." Er selbst ging auch lieber auf den Angriff und nutzte wenig wirkliche Verteidigungszüge. Deswegen glaubte er aber nicht das der Angriff die bessere Verteidigung war. Man musste wissen was man konnte und schnell einschätzen können wie dieses Wissen im Bezug auf das Wissen des Gegeners stand. Hatte man wenig Erfahrung und Wissen sollte man sich lieber verteidigen und auf Hilfe warten, statt sich in den Angriff zu werfen und dadurch möglicherweise ein Risiko für Andere darzustellen.
Schwach zuckte er mit einem Ohr und lauschte den Worten seiner dunklen Schülerin. "Ja, durchaus. Man kann auch seine Umgebung für sich nutzen, um sich zu verteidigen. Eine erfolgreiche Verteidigung kommt mit Erfahrung und der Sicherheit in dem was man tut. Sagen wir ich würde dir jetzt versuchen die Pfoten wegzuschlagen und du würdest ausweichen, würde das nicht bedeuten das du es das nächste Mal auch schaffst. Dein Kopf muss in einem Kampf - sowohl beim Angriff als auch bei der Verteidigung - dabei sein. Wenn du unkonzentriert bist wirst du Fehler machen und die können schnell weitreichende Auswirkungen haben", miaute Ash ruhig und überlegte einen Moment, "Nehmen wir an ich wäre dein Gegner. Du weißt nichts über mich. Was würdest du jetzt grade am sinnvollsten tun?"

@Ashheart

Ich hörte meinem Mentor aufmerksam zu und prägte mir alles ein. Dann versuchte ich ihn mir als Gegner vorzustellen. Ich musterte den grau getigerten Kater, dessen Gestalt mir mittlerweile sehr vertraut war. Er war ein ganzes Stückchen größer und auch stärker als ich. In einem Kampf hätte ich bestimmt Angst vor ihm. Auch wenn ich mir das jetzt nicht vorstellen konnte. Instinktiv trat ich einen Schritt zurück, die Augen wachsam auf ihm fixiert. ,,Ich würde versuchen so gut ich kann Abstand zu halten, um es rechtzeitig zu sehen wenn du angreifst und auszuweichen?" Ich suchte in seinen grünen Augen nach irgendetwas was seine Gedanken verriet, doch sie waren wie immer undurchdringlich.

Ash mit @Rauchpfote
Als seine dunkle Schülerin einen Schritt zurück machte wartete der helle, aschgraue Kater ab. Er konnte nur Vermutungen anstellen was in ihr vor sich gehen würde. Abstand zu einem potenziellem Gegner war aber immer eine gute Idee, vorallem wenn man die Fähigkeiten des Anderen nicht einschätzen konnte. Auch wenn er ihr nichts tun würde zeigte ihre Reaktion ihm das sie seine Frage ernst nahm und darüber konzentriert nachdachte. Die Zeit würde sie in einem wirklichem Kampf nicht haben, aber hier ging es um eine Übung und da konnte sie sich die Zeit ruhig nehmen.
"Gut. Abstand kann einen großen Unterschied machen", stimmte Ash ihr ruhig zu und deutete dann auf ein Gebüsch in der Nähe, "Als weiteren Vorschlag in einem Kampf gegen einen großen Gegner im Wald... Nutze die Umgebung. Du bist deutlich kleiner als ich und passt durch kleinere Lücken. Wo du durch kommst würde ich vielleicht einen Bogen machen müssen. So kannst du auch Abstand halten und auf Hilfe warten." Klein zu sein bedeutete schließlich nicht schwach oder hilflos zu sein, sondern einfach eine andere Art und Weise zu kämpfen.
"Wenn du bereit bist üben wir ein wenig das Ausweichen, ehe wir uns ans Verteidigen machen. Zum Ausweichen kannst du Alles tun solange ich dich nicht berühre. Zurückweichen, rumrennen, klettern, Lücken nutzen. Du hast viele Möglichkeiten, die du mit der Zeit lernst zu nutzen und dafür ist das Training schließlich da", erklärte er und schüttelte sich kurz den Pelz aus, ehe er den Kopf ein wenig senkte und einen halben Schritt nach vorne machte. Dann wartete er darauf, das sie ihm sagte das sie bereit war. Für den Anfang wäre es schon ein Erfolg wenn sie nicht blind losrannte. Er war größer und stärker und ausgebildet und er wusste das er gefährlich wirkte, wenn er in den Angriff ging - selbst wenn dieser nur vorgespielt war zum Training. Seine Bewegungen würde er klar kommunizieren, würde ruhig und langsam machen, ihr die Möglichkeit geben die Zeichen zu lernen.

@Ashheart

Die Worte meines Mentors riefen eine Idee in mir hoch und meine Augen leuchten. Ich wusste wo ich gegenüber Ashheart einen Vorteil hatte. Doch erst einmal musste ich dort hinkommen. Irgendwie gefiel mir der Gedanke nicht wegzurennen. Wenn der Clan in Gefahr war würde ich schließlich auch nicht wegrennen. Ich schob den Gedanken erst einmal zur Seite, darüber konnte ich später auch noch nachdenken. Der getigerte Kater schien nur noch auf meine Antwort zu warten. Also atmete ich einmal tief durch und nickte dann. ,,Bereit" miaute ich knapp und spannte all meine Muskeln an. Die Nervosität fuhr durch meinen ganzen Körper und ich biss die Zähne zusammen. Ich hatte keine Angst vor ihm, aber in mir war das durchdringende Bedürfnis ihm zu beweisen, dass ich das konnte, mich nicht zu blamieren. Mein Blick war fest auf meinen Mentor gerichtet, bereit jeden Moment zur Seite zu hechten. Im Hinterkopf machte ich mir meine Umgebung klar, überlegte wo der kürzeste Weg zum Wald war.

Ash mit @Rauchpfote
Die hellen Augen des hellen aschgrauen Katers wurden kälter und er senkte den Kopf noch ein wenig mehr. Sein Fauchen baute sich langsam auf, scharf und warnend. Deutlich bewegte er die Schultern, bedeutete von rechts zu kommen und tat das einen Moment später. Damit schnitt er ihr den kürzesten Weg zum Wald ab. Mit einer Pfote zielte er auf ihre Pfoten, so als wolle er sie von den Beinen reißen. Er bewegte sich langsam, damit sie wirklich die Möglichkeit hatte auszuweichen und zu lernen all die Dinge zu beachten die sie zu beachten hatte. Damit sie die Möglichkeit hatte zu lernen mit Adrenalin im Blut zu denken.

@Ashheart

Instinktiv wich ich nach links zurück, auch wenn Ashheart mir damit den Weg versperrte den ich eigentlich gehen wollte. Mein Herz klopfte vor Aufregung, doch das Adrenalin- vielleicht auch durch das Fauchen und Zischen ausgelöst- sorgte dafür, dass ich alles um mich heru schärfer wahrnahm, schneller reagieren konnte. Also sprang ich tänzelnd zurück als mein Mentor nach meinen Pfoten zielte und brachte mich wieder außer Reichweite. Ganz leicht bewegte ich mich dabei weiter nach links. Wenn er mich ein paar mal angreifen würde und wir uns jedes mal ein bisschen weiter nach links drehen würde, müsste ich am Ende mit dem Rücken in Richtung des Waldes stehen. Was ich dann machte war mir noch nicht ganz sicher, erst mal half es mir mich an einen Plan festzuhalten.

Ash mit @Rauchpfote
Einen Moment hielt der helle, aschgraue Kater inne und beobachtete seine dunkle Schülerin aus kühlen Augen. Sehr langsam machte er einen weiteren Schritt auf sie zu, senkte den Körper etwas weiter ab und hielt erneut inne. Er fragte sich warum sie nicht in den Wald lief. Zwischen den Bäumen hätte sie weit mehr Chancen ihm auszuweichen. Allerdings müsste sie ihm den Rücken zuwenden, obwohl die Trainingskuhle komplett von Wald umgeben war. Jemandem den Rücken zuzuwenden war immer ein großes Risiko und konnte nicht leichtfertig eingegangen werden. Dachte sie so weit oder hatte sie einen anderen Gedanken dabei? Er mochte Kampftraining eindeutig, da konnte er in sich aufgehen.
Schließlich entschied er sich nicht weiter nachzudenken, sondern wirklich nur zu reagieren. Alles zu zerlegen brachte nichts, wenn es darum ging das sie Fortschritte machen sollte. Hieß ja nicht das er nicht beobachtete und sich Dinge merkte. Also griff er wieder an, diesmal ein Schlag von oben nach unten, ehe er wieder versuchte ihre Pfoten zu erwischen. Dabei ging er nach vorne, verkürzte den Abstand zwischen ihnen und mit seinen langen Beinen würde sie auch trotz seines langsameren Tempos schnell reagieren müssen, um jeder Berührung auszuweichen.