Von Versammlung

Zitat von Owlqueen im Beitrag Rotkehlchen, Zimt und Echolied

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Owlqueen
Über die erneute Versammlung wunderte sich die getupfte nicht. War noch einiges ungeklärt gewesen immerhin. Sie selbst hatte zudem angeboten Mentorin der roten Schülerin Zimtpfote zu werden. Das sie das Gemüt mit ihrer Mutter teilte machte Owl dabei nichts aus, auch wenn Zimtpfote noch Herrscherin über ihre Sinne war. Doch wie lange noch konnte sie alles in sich hinein schlucken? Allein beim Anblick deutete darauf das dies nicht lange mehr der Fall sein könnte. Aus diesem Grund wollte Owl ihre Mentorin werden, denn sie sah sich am ehesten darin fähig mit ihr umgehen zu können. War ihre eigene Gefühlswelt immerhin etwas, was sie nicht verstand und auch lieber nur Meteoritenschauer zeigte als anderen.

Stumm folgte sie der Schülerin hinaus, war es ihr gleichgültig ob sie den Nasengruß austauschen oder nicht. Ob sie mit ihr Sprechen wollte, das überließ sie ganz Zimtpfote. Und falls die rote sich dazu entschied zu explodieren und sie verbal, oder Körperlich, Angriff war sie darauf gewappnet und würde es in keinen Fall Persönlich nehmen.

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Zimt mit @Owlqueen
Das die Kriegerin Abstand hielt war gut. Die rote Kätzin brauchte zwar Nähe, aber sie erlaubte es sich nur bei Katzen die sie kannte und in ihrer Nähe haben wollte. Grade fiel es ihr unglaublich schwer zu glauben, das irgendetwas Gutes auf dieser Welt existierte und sie nicht längst im Dark Forest war. Dafür geschah grade zu vieles, das ihr immer wieder die Pfoten unter dem Körper wegzuziehen schien, noch bevor sie sich überhaupt fangen konnte. Als dürfte sie schlicht und ergreifend nicht glücklich, stolz und erfolgreich sein.
Angespannt zuckte sie mit der Schwanzspitze und spürte wie sich ihr Nackenfell sträubte. Nicht wegen Owlqueen, sondern schlicht und ergreifend wegen der Überforderung die sie empfand. Und diese kryptischen Aussagen waren auch nicht hilfreich. Verwirrt kniff Zimt die eisblauen Augen zusammen, während sie die Krallen in den Schnee bohrte. Wenn es nichts gibt, dann gibt es nichts? Was sollte sie denn bitte damit anfangen? "Was willst du mir damit sagen? Das Alles in den letzten Monden Nichts ist? Für dich vielleicht nicht, aber mir haut es förmlich die Pfoten weg", knurrte sie angespannt und verwirrt. Sie war nicht dumm, das wusste sie, aber es wollte sich ihr wirklich nicht erschließen, was gemeint war.

Zimt mit @Owlqueen
Die rote Kätzin schäumte fast über vor Wut. Das war wohl einfach die Emotion welche am leichtesten zu pfoten war. Bei Wut musste man so wenig nachdenken und es schien immer besser zu werden. Natürlich war ihr bewusst, das dem nicht so war, aber sie war einfach zu durcheinander um sich darum zu scheren. Stattdessen klappte sie die Ohren zurück und ließ ein tiefes Knurren hören, als die Kriegerin meinte es ginge sie etwas an und sie könnte es wohl verstehen. Niemand konnte es verstehen! NIEMAND! Wie sollte jemand verstehen wie sie sich fühlte? Mandeljunges. Nelkenjunges. Ihr Papa. Cthulhu. Wie sollte irgendjemand verstehen wie es war all das einfach entrissen zu bekommen? Sicher, ihr Papa wollte wiederkommen und Cthulhu war noch am Leben, aber Alles hatte sich von jetzt auf gleich verändert und sie konnte einfach nicht mehr! Wieso glaubten alle verstehen zu können...?
Owlqueen öffnete die Augen und die Wut von Zimt verrauchte. Ihre eisblauen Augen weiteten sich langsam, gaben offen Preis wie verwundbar sie zur Zeit war und wie hilflos überfordert sie mit Allem war. Sie konnte den gleichen, tiefen Schmerz und die gleiche Verletzlichkeit in den hellen Augen der Stellvertreterin erkennen. Es waren nicht die gleichen Hintergründe und die Tiefe ihrer Emotionen war vielleicht unterschiedlich, aber die andere Kätzin war wohl durchaus in der Lage zu verstehen wie es in ihr aussah.
Langsam sackte ihre ganze, aggressive Haltung in sich zusammen. Ihre Ohren drehten sich zurück, zeigten ihren Schmerz und die tiefe Hilflosigkeit. Ein Zittern setzte sich in ihre Glieder und langsam kullerten Tränen über ihre Wangen, färbten ihren tiefroten Pelz an diesen Stellen noch ein wenig dunkler. Sie zog den Kopf ein wenig ein, die Schultern hoch und schien in sich zusammen zu fallen. Etwas das sie sich nie und nimmer im Lager erlauben würde und das sie später leugnen würde, aber grade... Grade zeigte sie vor einer nahezu fremden Katze all die Emotionen, welche sich eigentlich schon seit ihrer Jungenzeit in ihr angestaut hatten. Hilflos überfordert von all dem Schmerz, der Trauer, der Wut und der Überforderung schluchzte Zimt leise auf, senkte den Kopf und kniff die Augen zusammen, so als könnte sie sich so vor den Emotionen verstecken.

Zimt mit @Owlqueen
Im ersten Moment hatte die rote Kätzin nicht gewusst was ihr die Kriegerin da anbot, hatte es ohnehin erst verspätet mitbekommen. Aber dann versteckte sie ihr Gesicht in dem vielen Fell und schluchzte hemmungslos vor sich hin. Ihr ganzer Körper bebte und zitterte, sie konnte kaum sitzen bleiben und hier und da entkam ihr auch ein halb erstickter, ungewollter Schrei. Sie wollte das nicht. Sie wollte das nicht. Wieso taten sie das? Wieso? Was hatte sie denn falsch gemacht? Sie wollte ihre Schwester und ihren Bruder zurück. Sie wollte das ihr Papa zurück kam. Sie wollte ihren Mentor zurück. Sie wollte doch nur endlich glücklich sein dürfen.
In diesem Moment dachte sie zumindest für einen kurzen Moment an Meerpfote. Auf ein mal konnte sie die Kätzin vielleicht ein wenig besser verstehen oder zumindest etwas mehr begreifen. Nur war es bei ihr keine Angst, sondern so viel anderes, das sie förmlich zu ertränken versuchte. Wie hatte Meerpfote es nur geschafft überhaupt aus dem Nest aufzustehen? Zimt hatte immer geglaubt stark zu sein, Alles schaffen zu können und sich von nichts aufhalten zu lassen. Und jetzt saß sie hier, das Gesicht im Fell von Owlqueen versteckt und vollkommen überfordert mit all den Emotionen, welche sich in ihr angestaut hatten.
Wie lange sie so da weinte und schluchzte - und wenn sie ehrlich mit sich selbst wäre würde sie auch sagen, das sie geschrien und gebettelt und gefleht hatte - konnte die Schülerin am Ende nicht mehr sagen. Nur das sie emotional vollkommen ausgelaugt war, als sie sich einfach neben ihrer Mentorin in den Schnee sinken ließ und mit leerem Blick über die weiße Fläche hinaus starrte. Ihre Seite war dabei immer im Kontakt mit der anderen Kätzin, so als hätte sie Angst alleine zurück zu bleiben und wieder in den Abgrund gezogen zu werden. Noch immer kullerten hier und da Tränen, doch sie hatte grade gar nicht die Kraft für wirkliches weinen.

Zimt mit @Owlqueen
Die Stellvertreterin regte sich. Eigentlich rechnete die rote Kätzin damit nun eine Aufforderung zu bekommen aufzustegen oder sonst irgendetwas, doch es wurde nichts gesagt. Stattdessen legte sich die ältere Kätzin neben sie, den Kopf auf den Pfoten. Sie konnte bei ihr Tränenspuren erkennen. Langsam blinzelte sie, ehe sie ein wenig dichter an die Andere Kätzin heran rutschte. Natürlich würde sie auch das leugnen, aber grade gab sie einfach den Impulsen nach. Sie brauchte grade einfach die Nähe und das Gefühl von Sicherheit. Ihr mochte bewusst sein, das absolut nichts sicher war - das hatten ihr die letzten Monde mehr als deutlich gezeigt - und doch wollte sie sich der Illusion dieses Gefühls hingeben. Leise schniefte sie ein Mal.
Dann wandte sie ihre eisblauen Augen ebenso dem Schauspiel zu. Ihr Herz schlug viel zu schwer und kalt in ihrer Brust. Zimt wünschte sich nichts sehnlicher, als nun mit ihren Geschwistern und ihren Eltern hier zu liegen, das mit ihnen zu sehen. Und doch war an ihrer Seite Owlqueen und sie akzeptierte es einfach. Dieser Traum würde nie mehr sein als ein Traum. Er konnte nie vollständig in Erfüllung gehen und würde immer ein Loch in ihrem Herzen hinterlassen. Egal wie sehr sie es sich wünschte, sie würde nichts am Tod ihrer Geschwister und dem Weggang ihres Vaters ändern können.
"Ab Morgen gebe ich mir Mühe mit dem Training...", murmelte sie heiser, rau und erschöpft. Sie wollte nicht sagen, das sie es ab heute tuen würde. Heute war sie nicht bereit noch mehr zu akzeptieren. Aber vielleicht konnte sie sich Morgen auf das Ganze einlassen. Wo sie es ausgesprochen hatte blieb ihr auch nicht wirklich eine Wahl, aber das war ja ein ganz anderes Thema.