#1

Bluecrowns Neun Leben

in Mondsee 18.05.2025 10:21
von Feldzahn | 312 Beiträge | 314 Punkte

Feldzahn @Bluecrown
Ich wartete. Still und geduldig. Es war lange her, dass so viel Stärke in meinem Blut stand, so viel Leben durch meine Lungen waberte. Ich spürte unseren Herrn erstarken, immer wieder hatte ich ihn in den vergangenen Monden am Rande seines Reiches gesehen. Nun war er da, der Ruf nach neuer Macht.
Unsere Widersacher zögerten, misstrauten. Und es war unser Tag, um zuzuschlagen.
Ich wartete, bereit den Kater, der am Ufer des Mondsees lag, abzufangen, und mitzunehmen. Die Illusion war perfekt, zu gut beinahe. In den Schatten hinter meinem Trugspiel, warteten acht andere, bereit einen neuen Anführer unseres Willens zu schaffen.



Feldzahn

Zitat
Keep your eyes open, keep your ears picked, and keep looking behind you, 'cause one day, I'll stand behind you and your blood will soak the earth


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#2

RE: Bluecrowns Neun Leben

in Mondsee 18.05.2025 14:22
von Crownstar | 56 Beiträge | 58 Punkte

Bluecrown mit @Feldzahn

Die sanfte Kühle des Mondseeufers wich in Bluecrowns Traum einer drückenden, stickigen Hitze. Er lag nicht länger auf einem ungewohnt harten, fast steinernen Untergrund des Mondsee Ufers, sondern auf einem weichen Grasigen.
Als Bluecrown die Augen schloss und sich auf die Verbindung zum SternenClan konzentrierte, fand er sich an einem Ort wieder, der von einem sanften, warmen Licht durchflutet war. Es war kein grelles Sonnenlicht, sondern eher ein goldener Schimmer, der alles in einen friedlichen Glanz tauchte. Die Luft war rein und klar, erfüllt von einem subtilen Duft nach frischen Kräutern und blühenden Heckenrosen. Ein leises, beruhigendes Summen schien aus dem Boden selbst aufzusteigen, ein Gefühl von uralter Weisheit und tiefem Frieden.
Die Lichtung selbst war weitläufig und offen, aber ringsherum standen alte, knorrige Bäume mit silbrig schimmernden Blättern, die im leichten Wind sanft rauschten. Ihre Äste waren mit leuchtenden Moosen und Flechten bewachsen, die in allen Farben des Regenbogens schimmerten. Zwischen den Bäumen hindurch funkelten kleine Bäche, deren Wasser klar wie Bergkristall über glatte, bunte Kiesel plätscherte. Am Ufer wuchsen üppige Büsche mit leuchtenden Beeren und sanft wiegenden Gräsern. Der Boden der Lichtung war mit weichem, smaragdgrünem Moos bedeckt, das sich angenehm unter Bluecrowns Pfoten anfühlte. Hier und da blühten leuchtende Blumen in allen erdenklichen Farben – sanfte Blaunuancen, leuchtendes Gelb, zartes Rosa und tiefes Violett.
Ein Gefühl der Geborgenheit und des Friedens durchströmte Bluecrown an diesem Ort. Hier gab es keine Dunkelheit, keinen Schmerz und keine Angst. Nur Ruhe, Weisheit und die unendliche Gemeinschaft derer, die den Clans vorangegangen waren.
Vor ihn stand ein großer Kater mit braunem Fell, eine imposante Erscheinung, die Stärke und eine unheimliche Autorität ausstrahlte. Seine Augen glühten mit einem Gelb - Grünlichen Ton, das etwas Unbehagen in Bluecrown auslöste.
In diesem Moment bemerkte Bluecrown die Schatten, die sich hinter des Katers breiter Gestalt regten. Zunächst waren es nur vage Konturen, doch als seine Augen sich daran gewöhnten, erkannte er acht weitere Katzen. Ihre Formen waren dunkel und durchsichtig, ihre Augenpaare glühten im Halbdunkel wie helle Sterne. Sie umstellten ihn langsam, ihre Bewegungen lautlos und heilig.
Er versuchte, in den Augen der anderen Katzen etwas Vertrautes zu entdecken, einen Schimmer der Weisheit oder Güte, die er in den Erzählungen von den Sternenkriegern gehört hatte.

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#3

RE: Bluecrowns Neun Leben

in Mondsee 20.05.2025 11:12
von Feldzahn | 312 Beiträge | 314 Punkte

Feldzahn @Crownstar
Ein schmales, wissendes Lächeln huschte über meine Züge. Doch das Lächeln erreichte nicht einmal das scharfe Gelb meiner Augen. Ich musterte ihn, hinter der freundlich distanzierten Fassade, beobachtete ich ihn wie Beute. Ich erhob mich, mein langer Schweif strich langsam im nassen Gras hin und her. Unter dem perfekten Theaterbild, spiegelte sich die wahre Natur unseres Seins. Der Tau, der am braunen Fell meiner Pfoten kleben blieb, der Blut gewesen wäre. Die Äste und Zweige der Hecken, die ich als lange, gebrochene Knochen sah, schillernd weiß, wenn ich zu schnell blinzelte. Unser Meister hatte eine perfekte Szenerie geschaffen, unerkannt für jene, die unser Reich nicht kannten.

Ich trat auf den Kater zu, immer noch mit dem eigentümlichen Lächeln auf den Lippen. "Willkommen, Bluecrown, wir haben dich erwartet", miaute ich, die Stimme schneidend und scharf wie die Sturmwinde im Winter. Ich trat dicht an den dunklen Kater heran. Schattenwalds Blut. Smaragdbluts Neffe. Wusste er, wie nahe er uns stand? Und nun hatte ich die Gelegenheit, ihn für immer an uns zu binden.
"Ich bin Feldzahn, und ich gebe dir das Leben der Unabhängigkeit.", welch bittere Ironie. Eine Lüge in sich selbst, nun, wo sich unsere Schatten um seine Beine schlangen wie Ketten. Unabhängig. Ich schnaubte innerlich. "Auf dass du und dein Clan zu einer Stärke finden, aus eurem eigenen Feuer heraus, ohne von den Geschicken der Welt abhängig zu sein", ich berührte mit der Nase seine Stirn. Das Leben tropfte langsam und brennend, wie Lava, die von einem Vorsprung troff. Elendig langsam, Stück für Stück, einen Turm aus geschmolzenem Stein bauend, dort wo sie am kalten Boden auftraf. Ein Gemäuer, ungebrochen, fest verankert in seinem Sein.



Feldzahn

Zitat
Keep your eyes open, keep your ears picked, and keep looking behind you, 'cause one day, I'll stand behind you and your blood will soak the earth


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#4

RE: Bluecrowns Neun Leben

in Mondsee 20.05.2025 22:30
von Crownstar | 56 Beiträge | 58 Punkte

Crownstar mit @Feldzahn

Der Duft von frischen Kräutern und blühenden Heckenrosen erfüllte Bluecrowns Atem, während er die Wärme des SternenClans um sich spürte. Das weiche Moos unter seinen Pfoten war ein Versprechen des Friedens, die sanften Farben der Blumen und das leise Rauschen der Bäume umhüllten ihn wie eine tröstende Decke. Er hatte sich diesen Moment so oft ausgemalt, die Begegnung mit den weisen Ahnen, die ihm den Weg für seine zukünftige Rolle als Anführer weisen würden.
Doch als der große, braune Kater vor ihn trat, mischte sich in das Gefühl der Geborgenheit ein leichter Schatten. Die gelb-grünen Augen des Katers trugen eine ungewohnte Intensität, die Bluecrown ein undefinierbares Unbehagen bereitete.
Dann durchbrach der braune Kater die Stille. Seine Stimme, scharf und schneidend wie der Winterwind, erfüllte die Lichtung. Die Worte klangen bedeutsam, erfüllten den Raum mit einer ernsten Feierlichkeit. Bluecrowns Herz klopfte erwartungsvoll. Das Leben der Unabhängigkeit, das klang nach Stärke, nach der Fähigkeit, sich selbst zu behaupten, was der SturmClan in diesen unsicheren Zeiten dringend brauchte.
Feldzahn trat dicht an ihn heran. Seine Nase berührte sanft Bluecrowns Stirn. Ein seltsames, intensives Gefühl durchfuhr ihn dabei. Es war ein Schmerz, den er nicht deuten konnte und bei der berührung zuckte er kurz zusammen
Bluecrown lauschte den Worten mit tiefer Konzentration. Er sah in Feldzahn einen weisen Ahnen, einen mächtigen SternenClan-Krieger, der ihm die Werkzeuge gab, die er für die vor ihm liegenden Herausforderungen brauchte. Die Vorstellung, dass der SturmClan eine solche Stärke aus eigenem Feuer entwickeln könnte, ohne von äußeren Umständen oder den Problemen anderer Clans abhängig zu sein, erfüllte ihn mit Hoffnung. Es war eine Botschaft der Ermächtigung, die perfekt zu seiner eigenen Überzeugung passte, dass man in Notzeiten auf sich selbst vertrauen musste. Diese Begegnung fühlte sich wie eine Bestätigung an, ein heiliger Segen für den schweren Weg, der vor ihm lag.

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#5

RE: Bluecrowns Neun Leben

in Mondsee 21.05.2025 10:29
von Feldzahn | 312 Beiträge | 314 Punkte

Feldzahn @Crownstar
Oh welch Perfektion. Ich lächelte, einem Fuchs gleich, der die Hühner im Käfig betrachtete. Dann trat ich zurück, gab meine Bühne frei. Es war getan. Egal was nun geschah, er gehörte uns, sein erstes Leben war eines der Finsternis.

________

Smaragdblut
Langsam trat ich vor. Meine Schritte schwer von Kummer. Mein Pelz im glimmenden Schwarz einer unbefleckten Sternennacht, meine Augen leuchteten in einem satten, hellen Grün. Ich hatte getan was ich konnte, und doch hatte ich es nicht verhindern können. Sicher war es mir gelungen, das schlimmste abzuwenden, und ich musste hoffen, dass die Menge an Licht, die auf mich folgen würde, ausreichte, um unsere Schatten im Zaum zu halten.
Mit jedem Schritt spürte ich das Nahen unseres Gegenpols, den ich in aller Dringlichkeit gewarnt hatte.
Ich kam vor dem jungen Kater zum Stehen, ein gegrämtes Lächeln auf den Lippen, musterte ich ihn eine Weile. "Gerne hätte ich dich zu meinen Lebzeiten kennengelernt Bluecrown", miaute ich dann leise. "Blut von meinem Blut", ich legte den Kopf schief. "Dein Vater ist mein Bruderherz, die Hälfte meiner Seele, der Wille meines Atem. Es bedauert mich, meinen Neffen nur hier zu sehen, und doch erfüllt es mich mit Stolz, dich nach meinem Bruder zum neuen Anführer unseres Clans zu machen", miaute ich sacht. In gewisser Weise schindete ich Zeit. Aber meine Worte waren wahr. Ich war jung aus dem Leben gerissen worden, eine ganze Weile, bevor mein Bruder den Posten des Anführers eingenommen hatte, dem ich nie ein Leben hatte geben können.
Ich war gefesselt an den Wald der Finsternis, und das, obwohl ich nie eine Schandtat in meinem Leben begangen hatte. Ich war ein Gefangener. In mancher Hinsicht, wie es nun auch mein Neffe war.

"Bluecrown, ich gebe dir das Leben der Brüderlichkeit. Die Liebe zwischen Seelen, die aneinander gebunden durch diese Welt gehen, unzertrennlich, ungeschlagen. Auf dass du Seelen findest, an deren Seite du stehen, leben, kämpfen und sterben kannst, ohne einen Zweifel, und ohne einen Funken Reue.", miaute ich und drückte meine Stirn fest an seine.
Mein Leben war wie ein Schlag, heftig, hart, gellend wie der Schrei meines Bruders, als ich meine Seele für seine an den Herrn der Finsternis gegeben hatte.



Feldzahn

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#6

RE: Bluecrowns Neun Leben

in Mondsee 21.05.2025 13:37
von Crownstar | 56 Beiträge | 58 Punkte

Bluecrown mit @Feldzahn

Kaum hatte sich Feldzahn zurückgezogen, ein Lächeln auf den Lippen, das Bluecrown nicht ganz deuten konnte, trat eine neue Gestalt hervor. Ihre Schritte hallten schwer von einer tiefen Traurigkeit wider, die Bluecrown bis ins Mark spüren konnte. Der Pelz dieser Katze glänzte im schimmernden Sternenlicht einer unbefleckten Sternennacht, und ihre Augen leuchteten in einem satten, hellen Grün. Die neue Katze kam vor Bluecrown zum Stehen, ein gegrämtes Lächeln auf den Lippen, und musterte ihn eine Weile mit einem Blick, der so viel mehr zu wissen schien, als er preisgab.
Bluecrowns Herz schlug schneller. Sein Onkel! Schattenherz' Bruder! Diese Verbindung, die er nie gekannt hatte, erfüllte ihn mit einer Mischung aus Trauer über das Verpasste und tiefem Stolz. Er hatte nie die Chance gehabt, diesen Teil seiner Familie kennenzulernen. Der Gedanke, dass Smaragdblut, dieser würdevolle SternenClan-Krieger, ihn, den ehemaligen Streuner, zum Anführer machte, erfüllte ihn mit einer Ehrfurcht, die er selten gespürt hatte. Er war das Blut seines Vaters, und diese Worte waren wie eine Bestätigung seiner gesamten Existenz. Die Anerkennung durch seinen Onkel, den er nur aus Erzählungen kannte, war ein gewaltiger Segen.
Die Worte seines Onkels, die so viel Verlust und doch so viel Stolz enthielten, berührten Bluecrown tief. Er konnte die Bindung zwischen Smaragdblut und seinem Vater förmlich spüren, eine Liebe, die über die Grenzen des Lebens hinausreichte.
Smaragdblut drückte seine Stirn fest an seine, und ein mächtiger, gellender Schlag durchfuhr Bluecrown, so heftig, dass es sich anfühlte, als würde ein Schrei durch die Nacht hallen. Doch durch den Schmerz hindurch spürte er eine Welle der Wärme, der Verbundenheit. Ein Gefühl der unerschütterlichen Loyalität zu den Seelen, die ihm nahe sein würden, erfüllte ihn. Es war das Versprechen einer tiefen, unzerbrechlichen Bindung, die ihn in seiner neuen Rolle stärken würde. Ein Leben, das ihn dazu befähigte, wahre Gefährten zu erkennen und an sich zu binden, jene, die ihm ohne Zögern zur Seite stehen würden, egal was geschah. Er spürte, wie dieses neue Leben in ihm pulsierte, eine Gabe, die ihm nicht nur Mut, sondern auch die Fähigkeit verlieh, die Herzen seiner Clankameraden zu berühren und sie zu vereinen.

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