Bluecrown mit @Brombeerschilf
In diesem schummrigen Licht, in dem die Ewigkeit selbst zu atmen schien, stand ich. Und ich lauschte den Worten von Brombeerschilf, die wie fallende Blätter in der Stille widerhallten. Güte. Sie sprachen von Güte. Und in meiner Brust, die so oft von der kalten Notwendigkeit des Überlebens geprägt war, regte sich etwas.
Die Vision, die sie mir zeigte, war keine bequeme Wahrheit. Sie zeigte einen zerbrochenen Feind, meine Krallen ausgefahren, die Wut pulsierend. Aber dann, diese Stimme, die mir die Kehle zuschnürte: Er ist wie du. Nur vom Sturm anders gebogen. Es war kein Befehl, es war eine Erkenntnis, die sich in meine Knochen brannte. Und dann der Schüler, der mich anbrüllte, und meine Antwort, die nicht aus Zorn, sondern aus einer unerwarteten Ruhe kam.
Als das alles verklang, spürte ich es, dieses Entfalten in mir. Es war nicht explosiv, keine wild lodernde Flamme, sondern eher wie das tiefe Wurzeln einer alten Eiche. Eine Kraft, die nicht drängte zum Kampf, sondern die Stärke in sich trug, genau das Gegenteil zu tun.
Brombeerschilf sprach von der Kraft der Güte, die man gegen andere, gegen das Schicksal, ja, sogar gegen sich selbst braucht. Und als sie zurück in den Nebel trat, spürte ich nicht die Bürde dieser neuen gabe, dieses Leben, sondern ihre klare, stille Präsenz. Ich werde sie tragen. Nicht, weil ich muss, sondern weil ich es kann. Denn manchmal ist die größte stärke nicht der Kampf, sondern die Entscheidung, nicht zu kämpfen, wo andere sich biegen würden.