@Dragonpaw
Wie versprochen, wartete ich am Lagerausgang auf meinen neuesten Schüler. Ich hatte ihm die Zeit geben wollen, die er mit seinen Geschwistern brauchte. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Manchmal wünschte ich mir auch Geschwister, die sich so mit mir freuten. Leider würde ich wohl nie etwas über meine Familie erfahren. Doch inzwischen war ich der Meinung, dass ich hier im Clan sowieso besser dran war.
Ich freute mich schon sehr darauf Dragon zu trainieren. Er war noch so klein gewesen, als ich die Kinderstube verlassen hatte und dennoch war der Kontakt zwischen uns nie abgebrochen.

Dragon mit @Rabenfeuer
Es kostete ihn sichtlich Mühe sich von seinen Geschwistern zu trennen zu und zu Rabenfeuer zu kommen. "Ich schätze... Wir können los. Es... Ich kann jetzt sowieso nicht mit Allen gleichzeitig unterwegs sein und muss darauf vertrauen, das ihre Mentoren sich gut um sie kümmern..." Mit den Krallen grub er vor Anspannung Furchen in den Boden und in seinen hellen, sturmgrauen Augen stand eindeutig Schmerz geschrieben. Rabenfeuer kannte ihn. Es war in Ordnung ihn sehen zu lassen wie schwer es ihm fiel seine Aufgabe nicht im gleichen Maße wie zuvor erfüllen zu können.

Rabe mit @Dragonpaw
Die Anspannung des jungen Katers blieb mir nicht verborgen. Ich wusste, dass er sich Sorgen um seine Geschwister machte und vermutlich nur ungern von ihnen getrennt war. "Chaosflügel und Narbenauge sind beide hervorragende Krieger und Ashheart ist streng genug um deine beiden Schwestern in Schach zu halten.", versuchte ich ihn zu beruhigen. Vermutlich waren die Geschwister auch noch nie wirklich lang voneinander getrennt gewesen. Es war für alle eine völlig neue Situation. "Heute Abend haben alle bestimmt unheimlich tolle Geschichten zu erzählen.", sagte ich mit einem Lächeln. "Und vielleicht kann ich euch mal alle auf einen Jagdausflug mitnehmen, wenn ihr im Territorium sicher seid." Das würde ich definitiv machen, forausgesetzt auch die anderen waren damit einverstanden.

Dragon mit @Rabenfeuer
Ein leises, dankbares Geräusch entfuhr dem schwarzen Kater. "Danke, Rabenfeuer. Ich... Ich versuche das zu glauben", versicherte er leise und angespannt, ein kleines, entschuldigendes Lächeln auf dem Gesicht. Es war am Ende nicht so einfach das zu glauben oder sich zu entspannen. Was wenn ihnen doch etwas geschah? Der Gedanke wollte ihn einfach nicht loslassen.
Schwach nickte Dragon und wischte schwach mit dem Schwanz über den Boden. "Ja, wir schauen einmal", stimmte er leise zu und wackelte mit der Nase, "Ich hatte gehofft... Ich wollte mit meinen Geschwistern so gerne weiter in einem Nest schlafen, aber... Ich glaube nicht das sie das möchten..." Ein unglücklicher Ausdruck flackerte durch seine hellen, sturmgrauen Augen.
Dann schüttelte er den Kopf, als wolle er die Gedanken verscheuchen. "Können wir gehen? Ich glaube... Wenn wir noch lange hier drin bleiben... Ich weiß nicht, ob ich es dann schaffe zu gehen." So ehrlich zu sein war schwierig und zugleich einfach.

Rabe mit @Dragonpaw
Mit einem Schnippen des Schweifes, bedeutete ich ihm mir aus dem Lager zu folgen und schlüpfte sogleich in den Wald. Es war spürbar, dass es so langsam wärmer wurde. "Aber warum glaubst du denn, dass sie kein Nest mehr mit dir teilen wollen?", fragte ich den dunklen Kater mit den goldenen Zeichnungen. Die Sonne warf ein buntes Muster durch die Blätter auf den Boden, das schon fast zu tanzen schien.
Kurz blieb ich stehen, um ihm einen Moment zu geben, um sich umzusehen. "Ich denke gerade deine Schwestern würden sich freuen, sich heute Abend nach euren ersten Ausflügen nebeneinander ins Nest zu kuscheln und Geschichten zu erzählen.", meinte ich lächelnd. Die Geschwister waren unzertrennlich. Daran würde auch ein neuer Bau nichts ändern.

Dragon mit @Rabenfeuer
Obwohl es ihm schwer fiel folgte er seinem schwarz-weißem Freund und Mentor aus dem Lager hinaus und blickte sich interessiert um. Das Lager verließ er nun gewissermaßen zum dritten Mal, nur das erste Mal als Schüler. Beim ersten Mal hatte er mit dem Clan vor dem Feuer an den See flüchten müssen. Der Umzug in das neue Lager besiegelte sein zweites Mal Lager verlassen. Nun und dann waren da wohl die halben Versuche im Sinne seiner Geschwister, aber da hatten sie die Nase nicht einmal rausstrecken können, bevor sie erwischt worden waren. Die zählte er also nicht mit.
Bei der Frage zuckte der schwarze Kater mit den Ohren und blickte zu Rabenfeuer auf, als dieser stehen blieb. "Meinst du? Aber was wenn sie das nicht wollen, weil alle in einzelnen Nestern schlafen?", fragte er leise und wischte mit dem Schwanz scharf zischend durch die Luft, "Oder es ihnen zu eng ist, weil Fenris und ich immer größer werden?" Ja, seine helle Schwester wuchs mittlerweile auch deutlich, war aber kleiner als er. Dawn, Rauch und Stone schienen langsamer zu wachsen oder nicht so groß zu werden. Nun und Fever...

Rabe mit @Dragonpaw
Ein wenig Mitleid zeigte sich nun doch in meinem Blick, auch wenn ich es schnell wieder beiseite schob. "Frag sie doch einfach. Mehr als nein sagen, können sie doch nicht." Das das gar nicht immer so einfach war, wusste ich selbst zu gut. Immerhin brauchte ich auch immer ewig, bis ich es schaffte Chaosflügel zu fragen, ob sie Lust hatte etwas mit mir zu machen.
"Du denkst zu viel nach. Manchmal ist es gut auch mal spontan zu sein.", meinte ich. Dann kam mir eine Idee, wie ich ihn auf andere Gedanken bringen konnte. Ich stupste ihn in die Seite um ihn anzuspornen und rannte in langsamen Tempo los. "Komm. Wer zuerst am Silberschuppensee ist, darf sich heute Abend zuerst Beute aussuchen." Herausfordernd blickte ich zu meinem Freund zurück und schlug den Weg zum See ein, achtete aber auch darauf nicht zu schnell zu sein, damit er auch eine Chance hatte.

Dragon mit @Rabenfeuer
"Ich will nicht, das sie sich verpflichtet fühlen", miaute der schwarze Kater unsicher und furchte den Boden bei seinen Schritten mit den Krallen. Nicht das er wirklich glaubte, das seine Geschwister sich zu so etwas verpflichtet fühlten, aber... Dann schien auch niemand zu denken, das er verpflichtet war auf seine Geschwister aufzupassen und doch fühlte es sich so an. Es war unglaublich kompliziert und er wollte einfach niemanden verärgern oder zu etwas drängen. Besonders seine Geschwister sollten tun und lassen können was sie wollte. Er würde da sein und auf sie aufpassen, sollte etwas gefährlich werden. Dafür war er geboren worden. Dafür musste es sein das er keinen Schmerz empfinden konnte.
Nachdenklich starrte er auf den Boden, ehe er etwas erstaunt auf blickte, als er einen Schritt zur Seite taumelte. "Ich brauche gar keine Beute!", miaute Dragon laut, aber zog das Tempo an und rannte seinem Mentor und Freund so schnell er es konnte hinterher. Das dieser ihm die Richtung vorgab war auf jeden Fall von Vorteil, weil er keine Ahnung hatte wo der See überhaupt liegen könnte. Aber wenn Rabenfeuer in die Richtung lief wäre das wohl schon richtig so.
Und je mehr sie liefen, desto länger streckte er sich und desto deutlicher leuchteten seine hellen, sturmgrauen Augen auf. Sogar ein unbeschwertes, befreites und glückliches Lächeln zeigte sich auf seiner Miene.

Rabe mit @Dragonpaw
Immer wieder warf ich einen kurzen Blick zurück, um zu sehen, ob er auch wirklich hinterher kam. Ein wenig verlangsamte ich das Tempo sogar noch, damit er neben mir laufen konnte. Es schien seine Wirkung auf jeden Fall nicht zu verfehlen. "Wenn ich zu viel nachdenke, gehe ich auch einfach in den Wald zum Laufen.", erklärte ich. "Es macht den Kopf frei und hilft wieder klarer zu denken." Vielleicht konnte ich ihm so ein Werkzeug in die Hand geben, wie er sich selbst wieder beruhigen konnte. Ich konnte schließlich nicht immer da sein, um ihm zu helfen.
"Do vorn ist schon der See.", meinte ich. In der Ferne konnte man tatsächlich bereits das Glitzern der Wasseroberfläche erkennen.

Dragon mit @Rabenfeuer
Wie konnte der schwarz-weiße Kater bei dem Tempo noch reden? Aber der schwarze Kater zuckte mit einem Ohr, um zu zeigen das er zuhörte. Einfach nur laufen. So wie sich einfach nur laufen anfühlte würde er das wohl auch sehr bald machen. Das Gefühl als würde er fliegen, so wie es in seinem Traum der Fall gewesen war... Ja, das fühlte sich unglaublich schön an und er wollte er noch viel öfter fühlen. Auch wenn er wohl viel trainieren musste, um das auch über weitere Strecken hinkriegen zu könnne.
Als sein Freund dann den See erwähnte und er das Glitzern sah warf er ihm ein Grinsen zu. Die Krallen grub er in den Boden und versuchte so noch ein kleines wenig schneller zu werden. Was er auch schaffte. Wobei er nicht vor Rabenfeuer am See war. Und nicht rechtzeitig abbremsen konnte. Ein entsetztes, lautes Kreischen entfuhr ihm, als er sich durch das eigene Tempo Kopf voran ins Wasser katapultierte. Hektisch zappelte er und schaffte es ans Ufer, wo er sich mit wild gesträubtem Pelz zischend und fauchend zum Wasser umdrehte. Es war jetzt nicht das er es schlimm fand nass zu sein, hier zeigte sich eher ein großer Schreck - was man auch deutlich in seinen hellen, sturmgrauen Augen erkennen konnte.