An der Grenze von der Wildnis zum HagelClan am Fuße des Gebirges, ganz in der Nähe des Flusses

Himmel mit @Naji

Ich wusste nicht genau, warum mich meine Pfoten vom Lager in Richtung des Flusses gezogen hatten. Seit Monden war ich nicht mehr hier gewesen, seit der Geschichte mit... Ich schüttelte den Kopf, schob den Gedanken schnell wieder beiseite. Ich musste all das endlich vergessen. Geschickt bahnte ich mir meinen Weg über das Geröll noch unten. Wenn man die richtigen Wege kannte, war es gar nicht so schwierig. Und ich kannte diese inzwischen im Schlaf. Auch wenn dieser Ort alte Erinnerungen wach rief, war es doch schön, dem kalten Klima der Berge zu entkommen. Hier am Fluss war es deutlich wärmer als weiter oben in den Berghängen. Im Augenwinkel sah ich dunkles Fell aufblitzen und für einen Moment hatte ich das Gefühl, mein Herzschlag würde aussetzen. War das er? Ich bahnte mir weiter meinen Weg nach unten. Schon bald nahm ich den Geruch des Fremden war und war doch erleichtert, dass er mir nicht vertraut war. "Wenn du nicht aufpasst, landest du bald auf Clanterritorium.", sagte ich, während ich mich dem fremden Kater weiter näherte. In meiner Stimme schwang keine Feindseligkeit mit, viel eher war es Neugier.

Naji mit @Himmelsodem

Während Naji so dastand und sich den Kopf zerbrach, wie er nur weiter gehen sollte wurde er sich langsam aber doch dem Geruch der Grenzmarkierungen bewusst. Seine Begegnung mit der SturmClan Schülerin war nun schon ein Weilchen her, doch er erinnerte sich wieder daran, als sie von den anderen Clans sprach auch einen erwähnt zu haben, der in den Bergen lebte.
Gerade als er diesen Zusammenhang in seinem Kopf verknüpfte wurde er auf einen sich bewegenden Fleck zwischen dem Geröll aufmerksam. Ein riesiger Kater bahnte sich geschickt seinen Weg nach unten zu ihm. Instinktiv straffte der Streuner seine Muskeln, machte sich so groß, wie er es eben konnte. Das muss ein Krieger dieses Clans sein. Kaum war er in Höhrweite sprach ihn der vermeintliche Krieger auch schon an, bestätigte damit seine Vermutungen. Seine Stimme war neutral, klang schon eher neugierig und auch seine Körpersprache vermittelte keine Feindseeligkeit als er näher kam. Egal wo er hinging, es schien als führten alle seine Wege zu einem Clan. Naji seufzte leise, etwas in ihm zerrte sich schmerzhaft zusammen, als er den Krieger mit seinem müden Blick musterte. "Verzeih, ich hab eure Markierungen gerade erst bemerkt. Ich hatte nicht mehr vor weiter zu gehen." Trotz allem war seine Stimme fest, genau wie die seines Gegenübers neutral. Auch in seiner Haltung stand er dem Krieger nicht nach, hielt seinen Kopf stolz erhoben und die Schultern gestrafft.

Himmel mit @Naji

Ich kam noch ein wenig näher, blieb schließlich aber trotzdem mit etwas Abstand stehen. Der dunkle Kater klang weder feindselig noch streitsüchtig. Also würde ich einen Grenzkampf wohl vermeiden können. Ich schüttelte mich kürz, um mein langes vom Wind ein wenig zerzaustes Fell wieder in Position zu bringen, ehe ich mich auf meine Hinterbeine sinken ließ. "Was treibt dich hier her?", fragte ich ruhig und legte meinen flauschigen Schweif ordentlich über meine Pfoten. "Die Wenigsten zieht es in Richtung der Berge. Vielen scheint es dort oben... naja... irgendwie zu kalt zu sein." Die Blattleere konnte in den Bergen unerbittlich sein, auch wenn es in der Blattfrische oft noch angenehm kühl war. Viele Katzen schreckte das vor einem Leben im HagelClan ab.
Ich musterte den Kater vor mir nun genauer. Er war ein ganzes Stück kleiner als ich, hatte dünnes Fell, schien an sich aber gut trainiert zu sein. Dennoch wirkte er müde und erschöpft, auch wenn seine Körperhaltung dies zu verstecken versuchte. "Mein Name ist Himmelsodem. Ich lebe in den Bergen beim HagelClan.", stellte ich mich vor, um die Situation weiter zu entspannen. Warum sollte ich ihn von der Grenze fort jagen, wenn er nicht vor hatte sie zu überschreiten? Das würde am Ende nur unnötig Unruhe stiften.

Naji mit @Himmelsodem

Augenscheinlich entspannt schüttelte der Krieger sein langes Fell, setzte sich nieder und fing an zu sprechen. Ein redseeliger Genosse oder zumindestens ein neugieriger. Noch blieb Naji stehen, seine Ohren wachsam gespizt, er war sich nicht sicher, wie weit er sich entspannen konnte. "Mhm, das Geröll sieht ebenfalls so aus als wäre es klüger umzukehren." stimmte er zunächst seiner Aussage bezüglich des Klimas zu. Die Berge wirkten nicht gerade wegsam, besonders für einen Fremden. Wie kalt es oben sein musste, konnte er sich gut vorstellen. In seiner Heimat kühlte es über Nachts drastisch ab, vermutlich war es auf den Bergen also ständig so kalt, wenn nicht sogar noch kälter. "Der Fluss hat mich hergeführt. Ich wollte schauen wo er mündet, doch ich bin eher in Richtung seines Ursprungs gegangen." Ein wirkliches Ziel hatte Naji schließlich nicht vor Augen gehabt, das hatte er seit er hier angekommen war nicht. Er geisterte einfach durch die Gegend, hat bereits aufgegeben je in die vertraute Wüste zurück zu finden.
Langsam ließ sich der braune Kater nieder, als sich sein Gegenüber vorstellte. Himmelsodem...selbst für ihn hatte der Name einen fremden aber poetischen Klang. Ob das eine Eigenheit des HagelClans war oder war der Chimära Kater vor ihm besonders in der Hinsicht? "Ein schöner Name, selbst für einen Krieger etwas ungewöhnlich," brachte er ehrlich seine Gedanken zu Wort, ehe er sich selbst vorstellte, "ich bin Naji. Komme von ziemlich weit her." Mittlerweile rollte sein Name ganz von allein von seiner Zunge, als hätte er schon immer so geheißen. Doch durch den erneuten Kontakt mit Clankatzen klang er wieder seltsam in seinem Kopf nach. Mit einem schnippen seiner Schwanzspitze schüttelte er diese Gedanken wieder ab.

Himmel mit @Naji

Noch immer aufmerksam beobachtete ich den braunen Kater. Er schien noch immer wachsam zu sein, was ich allerdings gut verstehen konnte. Schließlich kannten wir uns kaum. Ich warf einen Blick auf das Geröll und nickte. "Wenn man ein solches Gelände nicht gewohnt ist, kann es tatsächlich schnell gefährlich werden.", stimmte ich seiner Aussage zu. Wir lernten bereits früh in unserer Ausbildung mit einem solchen Terrain umzugehen. Doch wer es nicht kannte, begab sich schnell in Gefahr verschüttet zu werden. Und das wünschte ich wirklich niemanden.
"Der Fluss entspringt weit oben im Gebirge. Dort hin zu kommen gestaltet sich selbst für uns schwierig.", erklärte ich und wandte mich wieder dem Fremden zu. Seinen Aussagen zu folgen, schien er noch nicht lang in der Gegend zu sein. Ein wenig erinnerte mich sein Aussehen an unseren neuen Heilerschüler. Doch wie wahrscheinlich war es schon, dass sie etwas miteinander zu tun hatten?
Seine nächste Aussage überraschte mich tatsächlich. "Danke.", brachte ich im ersten Moment nur heraus. "Das scheint so eine Eigenart unserer Eltern zu sein. Meine Geschwister haben auch eher ungewöhnliche Namen." Wenn ich so an meine Geschwister dachte, klangen unsere Namen alle sehr poetisch und wie aus Geschichten über heldenhaft Krieger, die die Ältesten immer erzählten. Aber auch der Name des dunklen Katers hatte etwas faszinierendes an sich. "Naji klingt aber auch sehr interessant. Einen solchen Namen habe ich bis jetzt noch nicht gehört.", gab ich ehrlich zu. Meine Vermutung, würde ebenfalls bestätigt, während Naji sich langsam zu entspannen schien. Er kam also von weit her. Das erklärte dann wohl auch seinen Namen. "Warst du lange unterwegs, um hier her zu kommen?", fragte ich. Von weit her konnte immerhin vieles bedeuten.

Naji mit @Himmelsodem

Sein momentanes Ziel vom Anfang des Flusses war also eher eine lebensmüde Idee. Wenn selbst ein Krieger, der sein Leben lang in den Bergen verbracht hat, den Weg dort hin als schwierig bezeichnete, sollte er es auf jeden Fall bleiben lassen. Zumal es ihn auch direkt in ein Clangebiet führen würde. "Noch ein Grund mehr hier unten, auf festem Boden zu bleiben." kommentierte er den Ratschlag mit einem Zucken seiner Schnurrhaare. Es wäre interessant, wie es oben aussah, ob man von dort aus die anderen Clans überblicken könnte. Doch es war kaum das Risiko wert.
Noch hatte Naji nicht das Vergnügen gehabt seinen kleinen Bruder wiederzusehen, war somit noch überzeugt, dass er beim alten Clan war und würde nie auf die Idee kommen, dass sein Weg ihn hier her getrieben hat. Seine Gedanken und Aufmerksamkeit galten somit dem Krieger vor ihm, der ihn für einen moment nur verblüfft ansah. Naji schloss, dass die Verwunderung nicht vom Kompliment selbst, sondern von seiner Vertrautheit mit Kriegernamen kam, doch die folgende Antwort passte nicht ganz in dieses Schema. "Verstehe, einen Sinn fürs poetische also..." Dass ihm sein Name noch nicht untergekommen war, kam für den Streuner wie erwartet und so nickte er gleich: "Der Name kommt auch aus meiner Muttersprache, deshalb wahrscheinlich." Direkt rückte Naji aber nicht mit der Bedeutung hinaus, vielleicht wenn Himmelsodem danach fragte, doch fürs erste behielt er sie für sich, um den Erinnerungen auszuweichen. Die nächste Frage war jedoch nicht gerade einfacher, nachdenklich wischte der Kater mit seinem Schweif über den Boden und leckte sich ein zwei Mal über die Nase. "Lange...nicht direkt. Es kam mir vor wie ein paar Tage, vermutlich war es auch so." ein leises Seufzen unterbrach ihn, "Ich bin das Stück nicht selbst gereist. In meiner Heimat lebte ich nahe eines Zweibeinerortes, ich war gut mit ihm vertraut und meinte zu wissen mit den Zweibeinern umzugehen. Sie haben mich gefangen, in eine Kiste gesperrt und in ein seltsames Monster gebracht. Ich saß mit meiner Kiste bei den Zweibeinern, durch ein Loch konnte ich rausschauen aus dem Monster. Ich hab die Wolken gesehen! Nicht normal, sondern..." Naji stoppte, sein Auge war dramatisch geweitet und sein Schwanz peitschte aufgebracht hin und her. Es war eine simple Frage gewesen, und er rückte mit seiner dramatischen Geschichte vom Flugzeug raus... Etwas verlegen putzte sich der Streuner übers Brustfell. "Es klingt alles ziemlich seltsam und verrückt...so ganz kann ich es mir auch noch nicht erklären."