Traurig sprang ich auf den Hochstein und ließ den Blick über das Lager schweifen, in dessen mitte die beiden toten Lagen. „Heute ist Darkmoon von uns gegangen. Er war lange Zeit ein wichtiger Teil des Clans, und viele werden um ihn trauern. Doch wir alle wissen, dass es ihm im Sternen Clan besser gehen wird, und das Nest neben ihm nie mehr leer bleibt.“, kurz stockte ich.
„Auch die junge Kätzin Wellenpfote hat ein trauriges Schicksal ereilt. Durch einen Schlangenbiss ist sie Darkmoon gefolgt.
Auch wenn nun der ganze Clan trauert, bitte ich euch vorsichtig zu sein und bei der Sichtung einer weiteren Schlange sofort bescheid zu sagen. Damit keine weiteren Verluste mehr zu beklagen sind.“

Ich hatte die beiden leblosen Körper vor den Hochstein gezogen und sie mit duftenden Kräutern bedeckt. Ich hatte beiden Lavendel ins Fell gerieben und ein paar Blumen und Blütenblätter aufgelegt. Sie sahen so friedlich aus. Beiden hatte ich die Augen und Mäuler geschlossen, sie sorgfältig geputzt und hergerichtet. So konnten wir Abschied nehmen.

Ich wohnte still und trauernd der Versammlung bei und sah nicht auf, ehe sie zu Ende war. Mein Blick blieb am Boden hängen oder schielte kurz mal zu den beiden leblosen Katzen. Aber ich konnte wirklich aufblicken. Das einzige das ich jetzt wusste, die Eiden waren im Sternenclan. Da war ich mir ganz sicher. Und Ihnen würde es dort gut gehen.

Mit schiefgelegtem Kopf beobachtete ich das Geschehen auf der Lichtung.
Noch immer waren mir diese Abschiedszeremonien und Nachtwachen fremd, und nicht ganz klar. Doch aus Respekt verabschiedete auch ich mich von den beiden toten.

[Dies ist mit den HAs abgesprochen. Darkmoon darf einen kleinen Besuch abstatten, jedoch wird nur @Planetenflügel ihn sehen können. Der Rest verspürt wenn überhaupt eine leichten Hauch)
Fröhlich tappste ich nochmal ins Lager. Ich sah wie man mir gerade meine Totenwache abhielt und bestaunte aus großen Augen die schönen Blumen die meinen Körper zierten. Dankend lief ich zu Planetenflügel und maunzte: "Ich glücklich!" Dann stupste ich ihn mit meinem Schweif an der Schnauze an und begab mich nun vollends auf den Weg zum SternenClan

Ich lächelte die Seele des Katers an.
„Ich weiß.“ antwortete ich freundlich und mit ruhiger Stimme.
„Ich hoffe die Blumen gefallen dir! Und ich hoffe auch, du passt dort oben auf den lieben Wellenpfote auf!“ maunzte ich dann, strich mit meinem Schweif über seine Ohren und berührte zum Abschied seine Nase mit der meinen.
Für die umliegenden müsste das wohl urkomisch aussehen weswegen ich nochmal etwas breiter grinste.
„Mach’s gut Darkmoon“ miaute ich. Dann drehte ich mich zu den Bersammelten und erhob selbst kurz meine Stimme.
„Meine Lieben, Darkmoon und Wellenpfote geht es gut im Sternenclan und Darkmoon hat uns soeben einen kleinen Besuch abgestattet und mir gesagt er sei dort nun sehr Glücklich! Verliert nie den Glauben, auch wenn er in manchen Zeiten etwas Unglaubwürdig erscheint!“ sprach ich laut und neigte dann den Kopf vor den Toren.

Ich legte bei den Worten des Heilers den Kopf schief. Auch ihren Glauben an den SternenClan, wie sie das Reich der toten nannten, verstand ich nicht.
So sehr ich es versucht hatte, blieb mir diese Vorstellung unerreichbar.
Dennoch lächelte ich, denn der Gedanke daran, dass Darkmoon und Wellenpfote nun von dort aus den Clan beschützen würden gefiel mir irgendwie.

Darkmoon war einer meiner besten Freunde gewesen, falls man das so nennen konnte, und dementsprechend traf mich sein Tod sehr. Ich ging langsam auf seinen Körper zu, legte mich neben ihn und vergrub meine Nase in seinem Fell. Es roch nach Lavendel und Blumen - das überdeckte zwar den Geruch des Todes, aber auch Darkmoons Geruch. Ich schloss die Augen und stellte mir vor, dass er jetzt im SternenClan herumtollte, Schmetterlinge jagte und seine Funkenfeuer wiedersah... Unwillkürlich musste ich lächeln.
Ja, es würde ihm gut gehen, im SternenClan. Aber vermissen würde ich ihn trotzdem.