Für einen Moment tat mir Schattenjunges echt leid. Ich hatte zwar keine Ahnung, wo meine leibliche Familie war, aber zumindest hatte ich Maskenspiel und meine Zeihgeschwister. "Ich weiß auch nicht, wo meine echte Mutter ist", flüsterte ich ihm leise zu. Wenigstens hatten wir jetzt mal etwas gemeinsam. Fast hätte ich vorgeschlagen, dass ich ja seine Familie sein könnte, etwas wie ein Bruder. Doch ich entschied mich dagegen. Soetwas zu sagen wäre sicher seltsam, wir kannten uns ja noch kaum

//Mutter... Ah... die weibliche Erzeugerin... richtig?// Ich sah ihn schweigend an, neigte jedoch leicht den Kopf. Mit der Schwanzspitze deutete ich auf die Kinderstube, in der sich gerade Maskenspiel mit Nelkenjunges Geschwistern befand. "Deine... Familie...?" fragte ich emotionslos. Er war doch gar nicht allein, nicht so wie ich, auch wenn ich das nur unsicher so bezeichnete.

Ich begann zu schnurren und nickte. "Weißt du", meinte ich und sah selbst Richtung Kinderstube. "Ich verstehe vielleicht noch nicht alles, aber ich habe gelernt, dass Familie nicht immer angeboren sein muss." Ich sah Schattenjunges mit glänzenden Augen an. "Manchmal schafft man sie sich einfach selbst"
Um endlich mal aus dieser Mulde rauszukommen, tappte ich an Schattenjunges vorbei auf die weitere Fläche des Lagers und streifte dabei leicht seinen schwarzen Pelz

Ich zuckte leicht zusammen, als er mich berührte und trat zur Seite, ehe ich ihm folgte. //Nicht angeboren? ... Er ist eindeutig seltsamer als ich...// Für mich war es unverständlich, wie man eine Familie haben konnte, ohne leiblich dazugehören. Das war wohl das Geheimnis der normalen Katzen. Durch ihre vielfältigen Emotionen wurden ihnen Grenzen gezogen und andererseits hoben sie dadurch selbst Grenzen auf. Lautlos strich ich an dem Jungen vorbei und zurück in den Schatten. Diese Grenzen besaß ich nicht, jedoch konnte ich auch keine Grenzen aufheben.

"Hey, wollen wir vielleicht was spielen?", maunzte ich, um die seltsame Atmosphäre zu verdrängen. Ich drehte mich zu Schattenjunges um, der hinter mir sein müsste, doch er war nicht mehr da. "Schattenjunges?", fragte ich irritiert und sah mich um. Wann hatte er sich denn so unbemerkt weggeschlichen? Enttäuscht lies ich Schwanz und Ohren hängen. Also wollte er mich wohl unbedingt loswerden...

Als er sich in die Richtung drehte, in der ich vorher gestanden hatte, tippte ich ihm von hinten auf die Schulter und legte den Kopf schief, wartete jedoch noch etwas. "... Spielen...?" Verwirrt sah ich ihn kurz an. War das nicht unnötig? Es brachte nichts und man verschwendete nur Zeit damit.

Überrascht sprang ich zu ihm herum und blinzelte ihn an. Nach dem kurzen Moment des Erschreckens stellten sich meine Ohren wieder auf und ich nickte freudig. "Ich kenne noch keine guten Spiele, aber es muss hier doch irgendwas geben, womit man sich die Zeit vertreiben kann!", maunzte ich und sah mich im Lager um.

Ich zuckte kurz mit den Ohren, ehe ich zu überlegen anfing. Wie hieß das Spiel, das mir ein anderes Junges, mittlerweile Schülerin, gezeigt hatte? Es spielte sich auf jeden Fall mit einer Mooskugel.... Also... "... Moos... ball...?" Ich runzelte die Stirn, war mir nicht sicher, ob das der richtige Name war.

Ich wusste nicht, ob @Steppenjunges noch was gesagt hatte, den ich war eingeschlafen.
Als ich wach wurde war der Bau leer.
Sofort wollte ich nach Ihnen suchen, schaffte es aber nicht, auf zu stehen.
"Ma... Ma", quickte ich und versuchte so die Aufmerksamkeit zu erlangen, die ich brauchte.
Ich hatte Hunger und wollte nicht allein sein.
"Naaa....."

Ich sah Schattenjunges and und legte den Kopf schief. "Moosball?", wiederholte ich. Ich kannte nur Spiele wie verstecken oder fangen oder Insekten jagen. Nie hätte ich mit Moss gespielt. Ich schnurrte wieder einmal "Zeigst du es mir?"
Schattenjunges war wohl doch etwas mehr wie ein normales Junges. Er spielte wohl auch Spiele, mit seinen Baugefährten. Vielleicht könnte ich ihn im Laufe des tages etwas mehr zum Reden bringen. Ich würde ihn so gerne besser kennenlernen und auch verstehen.