Zusammen mit @Goldpfote war ich den langen Weg zum Mondsee gelaufen. Als wir den schmalen Pfad hinunter liefen atmete ich ehrfürchtig ein. Ich hatte das Gefühl beobachtet zu werden doch niemand war da. Gleichzeitig erfüllte mich eine Ruhe und Sicherheit, die ich lange nicht mehr gespürt hatte. Vor uns lag das glitzernde Wasser und ich warf dem Heilerschüler einen Seitenblick zu. In der Theorie wusste ich, dass man sich ans Wasser legte. Doch sollte ich das Wasser berühren? Etwas davon trinken? Musste ich irgendwas bestimmtes machen? Was war wenn der Sternenclan mich nicht erwartete- Cthulhustern lebte schließlich noch... Ich atmete zitternd ein, schloss kurz die Augen und schob die Zweifel davon.

Ich hörte @Goldpfote zu und nickte langsam auch wenn es mir schwer viel bei meinen vielen Gedanken alles aufzunehmen. Ich kniete mich ans Ufer, schloss die Augen und leckte ein paar Tropfen des funkelnden Sternenwassers auf. Eiskalt durchfuhr es mich und ich versuchte nach Luft zu schnappen doch nichts an meinem Körper bewegte sich. Nach einer Sekunde wartens öffnete ich die Augen, wollte mich umdrehen, verwirrt wieso nichts passiert war doch die Lichtung, der See, der Pfad waren weg. Stattdessen stand ich auf einer Wiese, von Raureif überzogen, und um mich herum blitzende Augen, glänzendes Fell und - ,, @Meerespfote ..." hauchte ich den Namen meiner Tochter

Ich schnurrte überwältigt von der Zuneigung, die ich für die kleinere graue Katze empfand. ,,Ich dich auch" murmelte ich und leckte ihr über die weichen, kalten Ohren. ,,Jeden Tag" Bewundernd beobachtete ich meine Tochter, genauso groß wie an dem Tag, an dem ich sie das letzte mal gesehen hatte. Und doch schien sie so viel erwachsener, weiser, selbstsicherer. Stolz mischte sich mit der Liebe die ich fühlte und ich lehnte mich ihr entgegen, als sie mich berührte. Und eine Welle an Gefühlen, an Zuneigung und soo viel Überzeugtheit, Klarheit, Mut, überollte mich. Erfüllte mich bis ich zu platzen schien, es gab nichts und niemanden was mir Angst machte Ich zitterte und biss meine Zähne zusammen nicht zurückzuweichen. ,,Danke" hauchte ich und blinzelte @Meerespfote ein letztes mal zu.

Ich sah zu, wie Meerpfote wieder zurücktrat, sich einreihte zwischen die anderen Sternenclankatzen und wandte meinen Kopf ab, als eine andere mir bekannte Katze vortrat. Otterpfote! ( @Schattenherz ) Die Schülerin die ich vor so langen Monden unterrichtet hatte... Ich neigte meinen Kopf. Auch sie sah genauso aus, wie vor ihrem Tot, ich erinnerte mich noch so gut an die vielen male, dass wir jagen und klettern und trainieren gewesen waren und es schnürte mir die Kehle zu, zu wissen, dass sie nie ihren Kriegernamen bekommen hatte. Doch wie sie hier stand mit klarem, weisen Blick... Sie schien Sachen zu wissen, die ich ihr nie hatte beibringen können.

OTTERPFOTE
„Hallo Wind!“, schnurrte ich sehr unkonventionell und verzichtete auf die rituellen Worte. Auf meinem Gesicht lag ein feines Lächeln und ich sah gesund und kräftig aus. „Ich war sicher nicht die beste Schülerin und sehr oft fallen wir und stehen wieder auf. Jedes Ende kann einen neuen Anfang bedeuten, es ist nur eine Frage der Perspektive. Daher schenke ich dir das Leben des Optimismus. Nichts ist für immer verloren, du hälst dein Schicksal in deinen Pfoten und du kannst entscheiden, was du daraus machen willst.“, miaute ich inbrünstig und voller ernst. Dann trat ich vor, berührte sie forsch und schenkte ihr meine Kraft. Sah fetzen unseres Trainings, wie ich meine Jagd verhaute und mir meinen Fehler als Lehre nahm und es einfach wieder versuchte. Die Zuversicht, dass ich auch hier meine Familie leben konnte. Das brennende Haus meiner Zweibeiner und wie aus meiner zerstörten Herkunft die Möglichkeit eines Clanlebens aufkam. Wie ich starb, ohne Angst und ohne Nachtrauern, wissend, dass ich über diese Ebene jagen würde. Das Leben war erkältend, warm wie zerschmelzender Honig auf der Zunge. Optimistisch.

Ich schnurrte und hörte Otterpfote gerührt zu. Auch das zweite Leben traf mich vollkommen unvorbereitet. Es war berauschend und wild und so- voller Hoffnung, Optimismus. Egal was passierte, ich hörte nicht auf überzeugt zu sein, dass es alles wieder gut werden würde, dass sich neue Wege, Möglichkeiten zeigen würden. Diese positive Kraft ließ mich innerlich auflachen, nahm mir die Angst vor Fehlern, brachte mich dazu alles auszuprobieren. Und es kam mir vor wie Blattwechsel doch schon ein paar Herzschläge später trat meine Schülerin schon zurück.
( @Dornenfrost willst du das nächste machen ? (: <3 )